Viele Unternehmer werden dieses Gefühl kennen: Das Geschäft läuft gut, an sich ist die Welt in Ordnung, doch im Hinterkopf ist immer dieses eine Thema, von dem sie schon einige Male gehört haben, es aber immer wieder nach hinten verschoben haben, weil es ja nicht eilt: Die Datensicherheit. Eine Analyse, warum es sehr wohl eilt und die Vorteile von ihr.
Für das Expertenauge ist es immer wieder verwundernd, wie wenig sich viele Unternehmen mit der Datensicherheit befasst haben und auf ihr Konzept ohne klare IT-Struktur und entsprechend sichere Lösungen und Prozesse setzen. Scheinbar sind viele der Ansicht, dass ein unsauberes Verhalten keinen Schaden anrichtet, da sie sowieso nicht von einem Hackerangriff bedroht sind. Dieses Phänomen lässt sich tatsächlich nicht nur bei Startups beobachten, sondern auch bei etablierten, mittelständischen Unternehmen und sogar noch bei Großkonzernen.
Und das alles, obwohl auch die offiziellen Zahlen des Branchenverbandes Bitkom eine deutliche Sprache sprechen: Demnach gibt es jährlich alleine in Deutschland einen Schaden von 220 Milliarden Euro im Jahr durch Datenverluste.
Besonders bedauerlich ist, dass solche Schäden nicht selten durch das bereits vorhandene Personenmaterial vermeidbar gewesen wären. Doch können sich viele Budgetentscheider immer noch nicht viel unter der Komplexität des Themas „IT“ und den damit einhergehenden Unterbereichen und Aufgaben vorstellen. Die IT ist übrigens auch dann sehr umfassend, wenn dein Unternehmen (noch) keine digitalen Produkte anbietet.
Im Anschluss folgen ein paar Stichpunkte, die du bei der nächsten Budgetverhandlung benutzen kannst, um den Entscheidern die Wichtigkeit des Themas zu untermauern:
Ausfallprävention
Wo früher Produktionsausfälle die Liste der größten Horrorszenarien für Unternehmer anführte, findet sich seit 2 Jahren das Wort „Cybergefahren“ an der Spitze. Zurecht, wie man unter anderem auch am „Allianz Risk Barometer“ sehen kann. Dieses ist auch eine gute Quelle, um Entscheider dazu zu bringen, im Hinblick auf potentielle Gefahren eine ähnliche Meinung anzunehmen wie die der Unternehmer oder ihre Ansichten zumindest einmal zu hinterfragen.
Datenschutzgrundverordnung
Zugegeben, es gibt einfachere Dinge als mit der DSGVO zu argumentieren. Jeder Unternehmer kennt wohl die Nachrichten von Beratern, von denen man noch nie vorher gehört hat, die Angst machen und verkaufen wollen. „Datenschutz“ ist, gerade in Deutschland, ein regelrechtes Totschlagargument, doch die EU Datenschutzgrundverordnung ist nicht die beste Voraussetzung für wirkliche Datensicherheit in Unternehmen. Häufig muss man zwischen IT-Sicherheit und Mitarbeiterdatenschutz abwägen. Trotz alledem wird die IT-Sicherheit, auch im Hinblick auf das Befassen mit technischen und organisatorischen Maßnahmen (TOMs), in der Regel zu einer hohen Priorität.
Reputationsschutz
Ein Thema, welches eigentlich aufgrund seiner Wichtigkeit nicht zu vernachlässigen ist, jedoch auch eines, welches gerne mal hinten angestellt wird, scheint es doch im Gegensatz zu anderen Bereichen des Unternehmens keine wirkliche Dringlichkeit darzustellen. Hier ist es zu empfehlen, den Entscheidern einmal das „Worst-Case-Szenario“ vor Augen zu führen, nämlich dem Verlust diverser Kundendaten sowie deren Mitarbeiter und Geschäftspartner nach einem Hackerangriff.
Zudem kann man sich an dieser Stelle noch einmal die „War Stories“ anderer Unternehmen in Erinnerung rufen, um festzustellen, welcher Schaden für das eigene Unternehmen entstehen würde. Wer sich dieser Gefahr bewusst ist, kann ihr aktiv entgegenarbeiten.
Innovative, digitale Produkte
In aller Regel gehen IT-Probleme mit Chaos in der Infrastruktur einher. Schlussfolgernd daraus gibt es in diesen Unternehmen wohl keine valid Datenbasis oder funktionierende, digitale Prozesse. Auf dieser Grundlage fällt es noch einmal schwerer, digitale Produkte anzubieten und zu verkaufen.
Ein Fundament für langfristigen Erfolg
Ordnung, Struktur und ein solides Grundverständnis für die IT bilden eine gute Basis um den Erfolg seiner Firma aufzubauen, digital zu skalieren und allgemein kontinuierlich zu wachsen. Das lässt sich am Besten in Angriff nehmen, wenn man sich voll und ganz auf die IT und ihre Sicherheit verlassen kann!
Als Arbeitgeber glänzen
Nicht nur jüngere Bewerber sehnen sich nach Arbeitgebern, bei denen sie sich mit IT-Systemen voll und ganz entfalten können, auch viele erfahrenere Fachkräfte achten bei ihren Bewerbungen auf solche Faktoren. Ist dein Unternehmen digital gut aufgestellt und versucht sich auch mal in Sachen Remote Work oder digitalen Nomaden, bist du anderen Mitbewerbern im Recruiting voraus.
Egal, welcher dieser Punkte nun für dich (oder deinem Budgetplaner) am überzeugendsten war, der Kern des Beitrags sollte klar geworden sein: Wer mit seinem Unternehmen in Zukunft wettbewerbsfähig und vor allem erfolgreich sein will, sollte auf einem stabilen IT-Fundament aufbauen können und sich intensiver damit auseinandersetzen. Für das eigene Unternehmen und seine Mitarbeiter und auch für die eigenen Kunden, beide werden es dir in Zukunft danken.